Am Abend des 26. März 2025 führte die Fachgruppe Ersteinsatz der Gemeinde Hohenhameln gemeinsam mit den Fachgruppen Edemissen und Peine eine groß angelegte Einsatzübung durch. Schauplatz war ein Industriebetrieb im Peiner Gewerbegebiet, wo ein Gefahrgutaustritt simuliert wurde.
Übungsszenario: Gefahrgutunfall mit Rauch und Feuerschein
Ein IBC-Container mit einer gefährlichen Chemikalie – später als Wasserstoffperoxid (UN2015, Gefahrzeichen 42) identifiziert – war beschädigt und hatte begonnen, auszutreten. Bereits der erste Trupp unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) stellte eine ca. 5x6 Meter große auslaufende Flüssigkeitsfläche sowie orangefarbenen Rauch fest.
Mehrere Personen wurden als verletzt oder bewusstlos gemeldet. Zwei Übungspuppen, die bewusstlose bzw. verstorbene Personen darstellten, befanden sich hinter dem Gebäude und mussten gerettet bzw. geborgen werden.
Einsatzablauf
1. Erste Maßnahmen & Erkundung
Um 19:03 Uhr wurde der Einsatz eröffnet. Die ersten eintreffenden Kräfte in Form einer simulierten Ortsfeuerwehr nahmen umgehend die Erkundung vor und begannen mit den Absperrmaßnahmen, um eine weitere Gefährdung der Einsatzkräfte und der Umgebung zu verhindern.
Ein Trupp unter CSA wurde zur ersten Lageerkundung eingesetzt und bestätigte den Gefahrgutaustritt sowie die starke Rauchentwicklung mit Feuerschein.
Parallel dazu wurde der Not-Dekontaminationsplatz aufgebaut, um die eingesetzten CSA-Trupps nach ihrem Einsatz dekontaminieren zu können.

2. Menschenrettung & Sicherungsmaßnahmen
Während der laufenden Maßnahmen wurde eine Personenrettung hinter dem Gebäude erforderlich. Zwei "tote" Übungspuppen wurden von den Einsatzkräften unter CSA geborgen. Weitere bewusstlose Personen wurden im Einsatzverlauf entdeckt und entsprechend evakuiert.
Gleichzeitig wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt und eine erste Identifikation des Gefahrstoffs vorgenommen. Die eingesetzten Kräfte stellten fest, dass sich das Medium in einem 3.000-Liter-Behälter befand, der zu einem Drittel gefüllt war.

3. Abdicht- und Umpumpmaßnahmen
Da die Leckage nicht ohne weiteres abgedichtet werden konnte, wurde beschlossen, zwei IBC-Container umzupumpen, um eine weitere Gefährdung zu verhindern. Dazu wurde ein zusätzlicher Trupp unter CSA eingesetzt. Insgesamt waren fünf CSA-Trupps im Einsatz.
Die Umpumparbeiten liefen unter erschwerten Bedingungen, da sich weitere Behälter an der Einsatzstelle befanden, die das Abdichten erschwerten. Trotz des Umpumpens konnte jedoch nicht verhindert werden, dass weiterhin geringe Mengen des Gefahrstoffs in die Auffangbehälter liefen.

4. Abschluss der Maßnahmen & Übungsende
Nachdem die Maßnahmen abgeschlossen waren und die Lage unter Kontrolle war, wurde die Übung gegen 20:18 Uhr erfolgreich beendet. Die Übung zeigte die enge und effektive Zusammenarbeit der Fachgruppen Ersteinsatz Hohenhameln, Edemissen und Peine. Der Einsatz des GW-Gefahrgut Peine spielte eine zentrale Rolle bei der technischen Unterstützung und Analyse des Gefahrstoffs.
Ein besonderer Dank gilt allen eingesetzten Kräften für die professionelle Abarbeitung des Szenarios!