FF- Mehrum nimmt am Notfalltraining Such –und Rettungstechniken teil.

Am Samstag den 14.Juni fand eine Aus- und Weiterbildung für Atemschutzgeräteträger in Stederdorf statt. Ziel dieser Weiterbildung war es, Atemschutzgeräteträgern so intensiv wie möglich das richtige Vorgehen beim Feuer so wie zur Personensuche zu vermitteln. Dabei ging es um richtige Suchtechnik, allgemeines Verhalten bei Nullsicht, Sicherheits- und Gerätekunde.

Der Ortsbrandmeister aus Stederdorf Detlef Hahn begrüßte um 8:30Uhr die vielen Teilnehmer und unterstrich, dass gerade der Bereich Atemschutz fundamentale Bedeutung für die Feuerwehren besitzt.

Die Inhalte der Weiterbildung waren Atemschutzunfälle, Ausrüstung eines Sicherheitstrupps, sowie die Personensuche im Innenangriff.

Die teilnehmenden Kameraden müssen die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich absolviert haben und verfügen teilweise über eine mehrjährige Einsatzerfahrung, des Weiteren verfügen Sie über eine gültige Tauglichkeit nach G26/3. Aus Mehrum waren 5 Gruppenführer und auch der Atemschutzgerätewart Mathias Klemke dabei. Die Gruppenführer sollen ihr Erlerntes aus dieser Aus- und Weiterbildung in den Gruppen vor Ort weiter vermitteln. Insgesamt waren 25 Teilnehmer, auch aus andern Ortswehren wie Essinghausen, Woltdorf, Duttenstedt, Stederdorf und Abbensen

Es ist allerdings auch heute noch längst nicht üblich, eine so umfangreiche und komfortable Ausbildung zu ermöglichen. Hierzu bedarf es an reichlich Engagement und Organisation um solch ein Vorhaben zu bewältigen. Dies ist in Stederdorf hervorragend gelungen. Möglich wurde es durch den außergewöhnlichen Einsatz von Jörg Hahn und Markus Meyne beide FF-Stederdorf sowie Jens Böker von der FF- Mehrum, die diese umfangreiche Ausbildung Anfang 2008 ins Leben gerufen haben.

Der Kontakt kam beruflich zustande, Hahn, Meyne und Böker sind auch hauptberuflich bei der Feuerwehr. Die Feuerwehr–Dienstvorschrift 7 Atemschutz wurde 2005 geändert um auch dem aktuellsten Stand der Technik anzugleichen. Trotz verbesserter Technik und besserer Kleidung kam es in den vergangen Jahren immer wieder zu Unfällen auch mit tödlichem Ausgang. So erst am 12. Februar 2008: bei einem Wohnungsbrand wurde ein Kamerad einer Freiwilligen Feuerwehr getötet. „Auch wenn bei uns bisher kein Unfall passiert ist“, so Meyne, „ bedeutet es nicht, dass dieses nicht eintreten wird.“ Jörg Hahn erklärte den Teilnehmern die Ausrüstung für den Sicherheitstrupp  und führte verschiedene Varianten vor, anschließend mussten alle mit dem Material praktisch arbeiten.

 „Wir Ausbilder sind bemüht, die Ausbildung so kameradschaftlich und freundlich wie möglich zu gestalten. Es ist unser Bestreben, dem Teilnehmer den Unterrichtsstoff möglichst verständlich und unkompliziert zu vermitteln,“ erklärte Jörg Hahn. Einsatzkräfte müssen dahingehend ausgebildet werden, Gefahren zu erkennen und möglichst fehlerfrei zu Arbeiten. Brandbekämpfung im Hochtemperaturbereich stellt für alle Einsatzkräfte einen besonderen Herausforderung da. Wenn man Feuerwehrangehörige für diese Aufgabe ausstattet, muss man sie dafür entsprechend ausbilden. Die Ausbildung nach der Feuerwehr Dienstvorschrift ist dafür nicht ausreichend so sind sich die Ausbilder einig. Das ist der Sinn und Zweck dieser Aus und Weiterbildung. Das Üben in einem Real-Brandcontainer ist noch viel zu selten oder gar nicht möglich da es zu wenig Container gibt. So soll wenigstens viel Theorie und ein wenig Praxis, zum Beispiel das Suchen im Innenangriff unter erschwerten Sichtverhältnissen (ähnlich eines Realeinsatz in einer verrauchten Wohnung), geübt werden. So gab es mehrere kleine Gruppen an verschiedenen Stationen. Jens Böker sagt: „Inzwischen haben die Feuerwehren ihre Arbeitsweise konsequent professionalisiert.“

Es muss bei jeder Art von Einsätzen darauf geachtet werden, dass nicht nur die unmittelbare Gefahr gebannt wird, sondern daß auch die Folgeschäden (u.a. verursacht durch Rauch und Löschwasser), die oft wesentlich die Primärschäden übersteigen, möglichst gering sind. Dadurch wirkt ein Einsatz oft wesentlich unspektakulärer als früher, weil nicht mehr nur die Schnelligkeit sondern auch ein überlegtes, manchmal langsamer erscheinendes Handeln zählt. Damals galt es bei Brandeinsätzen so schnell wie möglich das Feuer zu löschen, die Menge des Löschwassers war dabei unerheblich („Ozeanischer Löscheffekt“). Heute wird ein Außenangriff (ungezieltes Reinspritzen, sogenannte „Fassadenwäsche“) nach Möglichkeit vermieden, um Wasserschäden so klein wie möglich zu halten. Durch neue und verbesserte Techniken wie z.B. im Bereich des Atemschutzes und der Strahlrohrtechnik, stehen der Feuerwehr Mittel für eine effizientere Gefahrenbeseitigung zur Verfügung.

Die Erfahrung zeigt eine sehr positive Resonanz von dem Teilnehmer der Weiterbildung  die viel Neues mit nach Hause nahmen, um es in ihren Ortswehren weiter zu vermitteln. Die Weiterbildung endete um 16:30Uhr. Fazit: 9 Stunden Aus und Weiterbildung für die Sicherheit der Kameraden und zum Wohle vieler Bürger denen meistens erst wenn die Feuerwehr persönlich benötigt wird, bewußt wird wie wichtig die Feuerwehr doch ist.

 

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