Am Freitag, den 21. Februar, fand eine der regelmäßigen gruppenübergreifenden Freitagsübungen der Freiwilligen Feuerwehr Mehrum statt. Insgesamt 16 Kameraden nahmen an dem Übungsdienst teil, bei dem das Thema „Mobile Retter“ im Mittelpunkt stand. Ziel der Übung war es, die Feuerwehrleute mit dem lebensrettenden System vertraut zu machen und ihre medizinischen Ersthelfer-Kompetenzen zu erweitern.

Derzeit ist Mehrum noch ein „weißer Fleck“ auf der Landkarte der Mobilen Retter im Kreis Peine. Bisher gab es nur wenig registrierte Ersthelfer in Mehrum, die im Notfall über das System alarmiert werden könnten. Insbesondere bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jedoch jede Sekunde. Ohne sofortige Hilfe sinkt die Überlebenschance bereits nach wenigen Minuten drastisch.

Die Mobile Retter App ist ein digitales Notfallhilfe-System, das speziell entwickelt wurde, um die Zeit bis zur ersten medizinischen Versorgung zu verkürzen.

So funktioniert das System:

Wird in der Leitstelle ein Notfall gemeldet, prüft der Disponent, ob ein lebensbedrohlicher Zustand vorliegt – beispielsweise ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine Bewusstlosigkeit.

Medizinisch qualifizierte Ersthelfer*innen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet. Nach Wahl des Notrufs 112 alarmiert die Leitstelle sie automatisch – parallel zum Rettungsdienst.

Mobile Retter können allein durch ihre örtliche Nähe oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte, lebensrettende Maßnahmen einleiten.

Gerade in den ersten Minuten sind diese oft entscheidend für die Überlebenschance der Betroffenen.

Die App richtet sich an medizinisch geschulte Personen wie Feuerwehrleute, Rettungssanitäter, Ärzte, Pflegekräfte und andere qualifizierte Ersthelfer, die eine entsprechende Schulung absolviert haben.

Praxisübungen: Erste Hilfe für jedes Alter

Unter der Leitung von Bastian Schillmöller, Koordinator der Mobilen Retter im Landkreis Peine, und Ulf Wessel, Ausbilder für Mobile Retter, durchliefen die Feuerwehrkameraden eine praxisnahe Ausbildung. Im Fokus stand das richtige Vorgehen bei medizinischen Notfällen, insbesondere bei Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und der Nutzung eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED).

Geübt wurden:

  • Stabile Seitenlage bei bewusstlosen Personen
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) bei Babys, Jugendlichen und Erwachsenen
  • Sichere und effektive Nutzung eines AEDs
  • Ablauf der Alarmierung über die Mobile-Retter-App

Die Schulung zeigte deutlich, wie essenziell schnelle Hilfe bei medizinischen Notfällen ist – und wie wichtig es ist, dass sich mehr qualifizierte Ersthelfer in der Region registrieren. Die Feuerwehr Mehrum hat mit dieser Übung einen wichtigen Schritt unternommen, um die Notfallversorgung vor Ort zu verbessern.

Ein besonderer Dank gilt Bastian Schillmöller und Ulf Wessel, die mit ihrem Fachwissen und ihrer praxisnahen Ausbildung den Kameraden wertvolle Kenntnisse vermittelt haben und 4 neue Mobile Retter dazugewinnen konnten.