Am 10. August 2025 jährt sich die große Waldbrandkatastrophe Niedersachsen zum 50ten mal.

Am 8. August 1975 geriet ein Flächenbrand nahe der Ortschaft Stüde in der Südheide außer Kontrolle. Das Feuer breitete sich schnell weiter aus und übersprang den Elbe-Seitenkanal. Neben dem Wald- und Moorbrand zwischen Stüde und Neudorf-Platendorf brachen in den Folgetagen weitere Brände im Bereich des Naturparks Südheide bei Gifhorn, Unterlüß, Eschede und Meinersen aus, die nur schwer einzudämmen waren.
Am 10. August entwickelte sich an der B 188 bei Meinersen ein neuer Waldbrand, der sich in Richtung des Ortes ausbreitete. Nachdem der Brand kurz vor dem Ort gestoppt werden konnte, drehte plötzlich der Wind und trug die 20 m hohen Flammen in eine andere Richtung. Dadurch wurde einem Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsburg-Fallersleben der Fluchtweg abgeschnitten. Fünf Feuerwehrleute aus Fallersleben und Hohenhameln kamen ums Leben, als sie mit ihrem Einsatzfahrzeug von Flammen eingeschlossen wurden. Ein weiteres Tanklöschfahrzeug aus Lengede entkam der Flammenhölle, dem Strahlrohrführer wurde jedoch der fast dreißig Meter lange Rückweg zum Einsatzfahrzeug durch eine Feuerwand verwehrt. Mit zwei weiteren Kameraden, völlig erschöpft, brandverletzt, aber lebend kam er nach mehreren Stunden am Bahnhof Meinersen aus dem brennenden Wald.
Was als Nachbarschaftshilfe begann, endete in einem zehn Tage dauernden Katstropheneinsatz an dem neun Bundesländer mit mehr als 15000 Feuerwehrleuten und vielen weiteren Fachdiensten des Katastrophenschutzes, Polizei und Bundeswehr beteiligt waren.
Aus dem Kreis Peine waren unter der Leitung von Kreisbrandmeister Gustav Nitsch und seinem Stellvertreter Abschnittsleiter Fritz Krüger vom 09.08.1975 um 13:34 Uhr bis 15.08.1975 bis 23:10 Uhr neben der Stadt Peine, dem Peiner Stahlwerk und den Landkreisfahrzeugen dreizehn weitere Ortsfeuerwehren mit insgesamt 264 Mann und 23 Fahrzeugen im ständigen Wechsel im Raum Gifhorn, Ettenbüttel, Leiferde und Meinersen im Einsatz. Eingesetzt waren unter anderen die Kommunale- und die Katastrophenschutz Feuerwehrbereitschaft des Landkreises. Die kleinen geländegängigen Unimog Tanklöschfahrzeuge mit 600 Liter Wassertank und die gerade neu beschafften geländefähigen Tanklöschfahrzeuge TLF 8s mit 1800 bis 2400 Liter Wasser, eigneten sich für den bevorstehenden Einsatz.
Am Unglücksort der fünf ums Leben gekommenen Feuerwehrleute in einem Waldgebiet östlich von Meinersen wurde ein Denkmal errichtet, das von der 600 Meter nördlich verlaufenden B 188 ausgeschildert ist. Es besteht aus einem eingefriedeten Bereich mit einem großen Gedenkstein und fünf kleineren, symbolisch für jeden Verstorbenen. In der Region ist der 10. August als Todestag der fünf Feuerwehrleute ein Tag des Gedenkens, an dem die Feuerwehren der Samtgemeinde Meinersen an der Gedenkstelle zusammenkommen.
Wie in jedem Jahr nimmt auch ein Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Hohenhameln an der Gedenkveranstaltung in Meinersen teil, um ihren verstorbenen Kameraden Oberfeuerwehrmann Otto Oskar Könneker und Feuerwehrmann Hartmut Oelkers die Ehre zu erweisen.
Die Kreisfeuerwehr Peine wird ebenfalls mit einer Abordnung an der Gedenkfeier teilnehmen, sowie der Ehrengemeindebrandmeister aus Lengede.
Ein Nachgestelltes Bild bevor es zur Kathastrophe kam. Links das Hohenhamelner Fahrzeug, in der Mitte das Fahrzeug der Fallerslebener und rechts das Fahrzeug der Lengeder.
Zum 50.Jahrestag findet in Meinersen eine Gedenkveranstaltung statt,die an die damaligen Geschehnisse errinnert und Raum für gemeinsames Erinnern und Innehalten schafft.
-Um 10:00Uhr beginnt ein feierlicher Gottesdienst im Kulturzentrum Meinersen
-Anschließend wird an der Waldbrandgedenkstätte ein Kranz niedergelgt
-Eine Feierstunde mit Beiträgen aus Politik,Gesellschaft und Feuerwehr bildet den Abschluß