Kreisleistungswettbewerb der Feuerwehr

 

"Wasser marsch!" - in Gadenstedt fand nun der Kreisleistungswettbewerb der Freiwilligen Feuerwehr wieder statt. In zwei Wertungsgruppen stellten 20 Ortswehren ihr Können unter Beweis. Darunter auch die beiden Vertreter Bierbergen und Soßmar aus der Gemeinde Hohenhameln, die ein ordentliches Ergebnis ablieferten.

 

120826_kreisentscheid_feuerwehr-soeh8Konzentration und Schnelligkeit war während des Durchlaufs wichtig, schauten doch unter anderem alle anderen Ortswehren und Besucher zu.
 

Text und Fotos: Dennis Söhlke (Gemeindepressewart)

 

Mit einem Großaufgebot rückten die Feuerwehren im beschaulichen Gadenstedt an. Sorgen musste sich der Bürger jedoch nicht machen, sondern er konnte sich stattdessen von der guten Leistung und Ausbildung der Brandschützer ein Bild machen. Insgesamt 20 Mannschaften stellten beim Kreisleistungswettbewerb der Feuerwehren ihr Können unter Beweis. Darunter auch die beiden Vertreter aus der Gemeinde Hohenhameln: die Freiwilligen Feuerwehren Bierbergen und Soßmar. Bereits im Vorfeld hatten sich die Gruppen auf Gemeinde- bzw. Abschnittsebene für die Teilnahme in Ausscheidungswettbewerben qualifiziert. Da sich ein Soßmarer Feuerwehrmann im Alltagsgeschehen vor dem Wettbewerb den Zeh verstauchte, half ein junger motivierter Kollege aus Ohlum aus.

Im Viertelstundentakt hieß es „Wasser marsch!“ auf dem Gadenstedter Sportplatz. Soßmar trat in der Wertungsgruppe 1 (Fahrzeuge mit einer fest eingebauten Pumpe) an. Bierbergen hingegen in der Wertungsgruppe 2 (Fahrzeuge ohne fest eingebaute Pumpe). Die Übungslage hingegen war für alle teilnehmenden Wehren gleich: Die Ortsfeuerwehr ist von der Feuerwehr-Einsatz-Leitstelle (FEL) während der Mittagszeit zu einem Feuer im Dachgeschoss eines im Rohbau befindlichen Einfamilienhauses mit Flachdachanbau (Garage) alarmiert worden. Die Ortsfeuerwehr rückt in Gruppenstärke aus. Beim Eintreffen am Einsatzort stellt die Gruppenführerin / der Gruppenführer fest, dass ein in unmittelbarer Nähe rechts vom Brandobjekt gelegenes Fachwerkhaus mit Reetdach stark gefährdet ist. Die Flammen drohen auf dieses Gebäude überzugreifen. Personen sind nicht gefährdet; Verkehrssicherungsmaßnahmen durch die Feuerwehr sind nicht erforderlich.

 

120826_kreisentscheid_feuerwehr-soeh5Die einzelnen Trupps erhalten ihre Einsatzbefehle.
 

Die Aufgaben jeder Gruppe, bestehend aus neun Feuerwehrangehörigen, waren dabei klar auf die drei Trupps verteilt. Die Truppzugehörigkeit wurde vor Ort ausgelost. Wer Truppführer oder Truppmann ist, konnte erstmals selbst bestimmt werden. Nur wenige Positionen, nämlich Gruppenführer, Maschinist und Melder konnten von der jeweiligen Wehr selbst besetzt werden.

Zunächst galt es, eine Wasserzuführung herzustellen, dann mussten Schläuche verlegt und die Leiter am „Flachdach“ aufgestellt werden. Das „Haus“ galt als gelöscht, wenn die drei Plastikkanister vom Podest gespritzt wurden. Um die Kommunikation vom Verteiler zum Maschinisten zu erschweren, stand Mitten im Weg ein Treckeranhänger.

Für jeden Fehler gab es Punktabzüge. Seit diesem Jahr gibt es aber auch Gutpunkte. Pro angefangene zehn Sekunden unter der vorgeschriebenen Gesamtzeit wird ein Punkt gutgeschrieben. So gab es für die vielen Zuschauer am Rande des Sportplatzes spannende und vor allem schnelle Wettkämpfe zu sehen.

 

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Vom Wassertrupp (hinten) und Melder war ein Leitereinsatz nach Vorschrift durchzuführen.
 

Die Gesamtübung ist innerhalb von zehn Minuten durchzuführen. Zeittakte gab es beim Kuppeln der Saugschläuche, Verlegen der B-Leitung durch den Angriffstrupp, Vornahme B-Rohr und Vornahme des zweiten Rohres.

Gruppenführer, Maschinist, Melder und der Angriffstrupp mussten anschließend zu Sonderprüfungen antreten. Der Angriffstrupp musste zu „Knoten und Stiche“ antreten und unter anderem den Zimmermannstich und Rettungsknoten binden. Die anderen drei bekamen auf ihren Trupp bezogenen Fragen. So gab es für den Maschinisten Fragen wie „Wer ist bei einer Einsatzfahrt für eine angemessene Fahrgeschwindigkeit verantwortlich?“ und für den Melder zum Beispiel „Wie sollen Steck- und Schiebleitern aufgestellt werden?“. Etwas mehr musste der Gruppenführer meistern. Nicht nur Fragen wie „Warum soll bei einem Gebäudebrand möglichst ein Innenangriff durchgeführt werden?“ sondern auch eine Koordinate musste bestimmt werden. Die beiden Gruppenführer der der Hohenhamelner Wehren bestimmten die Kreuzung „Weißes Kreuz“ auf der Bundesstraße 1 zwischen Münstedt und Klein Lafferde, beziehungsweise den Bahnübergang Bahnhof Woltorf.

Im Wettkampf mit den besten Wehren des Landkreises erreichte Soßmar einen guten 7. Platz und die Bierberger in ihrer Wertungsklasse den 9. Platz. „Ihr habt es heute mit Bravour gemacht“, lobte Kreisbrandmeister Lothar Gödecke die 20 Ortswehren, „dass ihr alle die Sieger seid, habe ich euch vorhin ja schon gesagt“. Auch die Politikerin Eva Schlaugat (1. stellvertretende Landrätin), die die Pokale bei der Siegerehrung übergab, brachte es auf den Punkt. „Sie als Feuerwehrkräfte sind ein unverzichtbarer Teil der Gemeinde und ihr Engagement kann nicht hoch genug geschätzt werden“.

 

120826_kreisentscheid_feuerwehr-soeh9Die 1. stellvertretende Landrätin Eva Schlaugat überreichte die Pokale.
 
 
120826_kreisentscheid_feuerwehr-soeh10Die Ortswehren Bierbergen (links) und Soßmar zufrieden vor ihren Einsatzfahrzeugen.
 
 
120826_kreisentscheid_feuerwehr-soeh1Die Ortswehr Bierbergen beim Kuppeln.
 
 
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Die Ortswehr Soßmar lässt die Saugschläuche zu Wasser.
 
 
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Jeder Trupp musste einen Kanister vom Podest spritzen, dann galt das "Haus" als gelöscht.
 
 
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Das Strahlrohr für den Wassertrupp musste feuerwehrtechnisch auf das Gerüst befördert werden, welches das "Flachdach" simulierte.
 
 
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Den zwischenzeitlich aufkommenden Regen, nahmen die Feuerwehrkräfte mit Humor.