Stationsausbildung ist voller Erfolg
Hochbetrieb herrschte auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Peine. Die Feuerwehren der Gemeinde Hohenhameln absolvierten dort einen Tag lang ihre Gemeindeübung als Stationsausbildung. Alle neun Ortswehren mussten die drei verschiedenen Stationen absolvieren und es lohnte sich.
Eine Feuerwehrübung etwas anderer Art fand auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Peine statt. Die Gemeindefeuerwehr Hohenhameln nutzte die Örtlichkeiten für ihre Gemeindeübung, die als Stationsausbildung stattfand. Hervorgegangen aus dem Wunsch, dass alle Ortswehren gleichmäßig gefordert und auch ausreichend eingesetzt werden. Wenn die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sich neben der Arbeit und vor allem in ihrer Freizeit in der Feuerwehr engagieren, soll diese Zeit auch effizient genutzt werden. Alle neun Ortswehren waren eingebunden.
Um den Schutz für die Bevölkerung aufrecht zu halten, wurde den Tag über in drei Einheiten von jeweils drei Ortsfeuerwehren alarmiert. Im Abstand von drei Stunden zog Sirenengeheul, Blaulicht und Martinshorn durch die Gemeinde. Zur Schulung der Maschinisten (Fahrzeugführer) wurde der Weg nach Peine als Alarmfahrt zurückgelegt. Unter dem Motto „Gleichmäßiges Schulen und Ausbilden, Auffrischen des Wissens und etwas dazu lernen“ hatten Gemeindebrandmeister Günther Becker und sein Ausbilderteam aus erfahrenen Feuerwehrkräften drei unterschiedliche Stationen errichtet. Jede Ortswehr wurde eine Stunde an der jeweiligen Station gefordert.
An der Technische-Hilfe-Station hatten sich Reinhold Decker und Wolfgang Both einen Unfall bei Verladungsarbeiten ausgedacht. Die Einsatzstelle musste abgesichert werden und der Verlademeister gesucht werden, der letztlich verletzt aus einem umgestürzten Behälter befreit werden musste. Dabei durften erst einmal nur die eigenen Bordmittel, wie Wagenheber, benutzt werden. Anschließend lernten die Feuerwehrkräfte auch die Möglichkeiten der Einsatzbewältigung durch die Mitinanspruchnahme des in Hohenhameln stationierten Rüstwagens, der gezielt mit Equipment für Technische Hilfeleistungen beladen ist. Da die Feuerwehren aus Clauen, Hohenhameln und Mehrum über einen Rettungssatz verfügen, hatten sie eine weitere Herausforderung. Im Hohlraum des Behälters lag keine Übungspuppe, sondern Decker mimte den Verletzten selbst. Das ist schon ein ganz anderes Gefühl für die Einsatzkraft, die zur Patientenbetreuung abgestellt ist, zumal Decker nicht nur jammerte, sondern sich auch Fruchtsaft über die Hand laufen ließ und so eine stark blutende Wunde symbolisierte.
Die Atemschutzgeräteträger (AGT) waren besonders beim Gemeindeatemschutzbeauftragten Andreas Bock und Mathias Otto gefordert. In der Atemschutzstrecke mussten sie unter Nullsicht und vollständiger Ausrüstung eine verletzte Person suchen und retten. Damit die restlichen Feuerwehrleute das Vorgehen in der Strecke beobachten konnten, war die Panoramascheibe der Atemschutzmaske mit einer Folie, die rauchähnliche Wirkung hatte, abgeklebt, und die Strecke nicht verdunkelt. Ein weiterer Trupp hatte dann den Arbeitsauftrag nach einem Rohrbruch das Wasser abzuschiebern und musste dabei auf herumhängende Kabel achten. Vor allem den noch nicht so lange in der Feuerwehr befindlichen Kräften erklärte und zeigte Bock das Vorgehen der Kameraden in der Strecke genau und ließ sie oft den zweiten Trupp machen. So haben junge Kameraden einen Einblick gewonnen und können besser entscheiden, ob sie den AGT-Lehrgang absolvieren wollen. Zwischendurch wurde das Szenario auf Grund Atemschutzgeräteträgermangels leicht verändert. Statt unbekannter Rauchentwicklung wurde von einem Stromausfall ausgegangen und der Raum musste ausgeleuchtet werden.
„Rauchentwicklung aus dem 2. Stock, laut Nachbarn kein Bewohner vor Ort“ hieß die Lage für die Einsatzkräfte bei der dritten Station „Leitereinsatz“. Am Schlauchturm, welcher das mehrstöckige Haus symbolisierte, musste die vierteilige Steckleiter vorgenommen werden. Danach musste auf Grund veränderter Lage - ein Vorgehen auf Grund starker Ausbreitung über das zweite Obergeschoss war nicht mehr möglich - auf zwei Leiterteile reduziert werden. Anschließend musste der Angriffstrupp mit einem Strahlrohr durch das erste ins zweite Obergeschoss vorrücken. Alles genau beobachtet von Norbert Frank, Ingo Klinge und Mathias Kellner, die auch auf die Einhaltung der von der Hohenhamelner Feuerwehr erarbeiteten „Standard-Einsatz-Regeln“ achteten.
Nachdem um 8 Uhr die ersten drei Ortswehren der Gemeinde Hohenhameln alarmiert wurden, hatten die letzten drei Wehren gegen 17:30 Uhr die Absolvierung der Stationen abgeschlossen. In ihrer Abschlussbesprechung zeigten sich Gemeindebrandmeister und Ausbilder zufrieden über den Ablauf des Tages und die Arbeit der vielen Feuerwehrkräfte. Mit diesen fand am Ende jeder Station eine Besprechung statt über die Vorgehensweise und Arbeit bei den jeweiligen Szenarien. Das Feedback aus den Reihen der Einsatzkräfte fiel einheitlich aus. „Toll, wir haben etwas gelernt“, war die Meinung von vielen. Somit wurde bereits eine erneute Stationsausbildung als Gemeindeübung für spätestens 2014 ins Auge gefasst.