Vielfältige Großübung während der Kampagne


Erstmalig führten die Feuerwehr und die Nordzucker AG während der laufenden Kampagne gemeinsam eine Großübung auf dem Werksgelände durch. Mit vier unterschiedlichen Szenarien waren die etwa 115 Einsatzkräfte konfrontiert. Neben allen neun Ortswehren der Gemeinde nahm auch die Feuerwehr Rautenberg an der Übung teil. Am Ende gab es Lob für die Einsatzkräfte.


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Mit Schaum musste der in Brand geratene Radlader gelöscht werden.

Text und Fotos: Dennis Söhlke (Gemeindepressewart)

Blaulichtgewitter an der Zuckerfabrik. In Kooperation mit der Nordzucker AG veranstalteten die Feuerwehren der Gemeinde Hohenhameln eine Gemeindeübung auf dem Gelände des Werkes in Clauen. Erstmalig bei laufender Kampagne. Alle neun Ortswehren der Gemeinde waren beteiligt, somit um die 115 Einsatzkräfte. Mit dabei aber auch die Ortswehr aus dem benachbarten Rautenberg.

141001_gemeindeuebung_zuckerfabrik-soeh4Um die 115 Einsatzkräfte befanden sich mehrere Stunden auf dem Nordzucker-Gelände.

Die Alarmierung erfolgte kurz nach 17 Uhr, schon kurze Zeit später rückten die ersten Brandschützer in ihren Einsatzfahrzeugen an. Bei den verschiedenen Einsätzen innerhalb des Werkes hatten die Brandschützer die Möglichkeit, nahezu sämtliche Einsatzarten der Ortsfeuerwehren zu trainieren. Ausgearbeitet hatten die vier Szenarien des Einsatzplanes Hohenhamelns Gemeindebrandmeister Günther Becker und Erich Strelau, Manager für Produktion und Technik und zugleich Brandschutzbeauftragter des Werkes.

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Brandbekämpfung und Personenrettung, die Szenarien waren vielfältig.

Die Szenarios, die von den Ortswehren abgearbeitet und gemeistert werden mussten, waren nicht einfach. Auf Grund eines unbekannten technischen Defektes war das Gebäude der Wasseraufbereitung vollkommen verqualmt. Es bestand die Möglichkeit, dass zum Betrieb der Anlage Chemikalien oder auch Gase eingesetzt wurden. Ein Mitarbeiter wurde vermisst, ein Mitarbeiter war verunfallt. Im Pumpenhaus war eine Ölleitung geplatzt und im Pumpenkeller befand sich eine hilflose Person. Dagegen ist es im Zuckersilo in der Staubabsauganlage in 69 Meter Höhe ein technischer Defekt aufgetreten. Der Schaden hatte zu einer Staubbildung geführt. Es bestand das Risiko einer Staubexplosion. Auf Grund der sehr schlechten Sichtverhältnisse war ein Mitarbeiter gestolpert und gestürzt. An der Tankstelle auf dem Rübenhof hatte ein Mitarbeiter durch Unachtsamkeit einen Kurzschluss an einem Radlader herbeigeführt. Nach einem Kabelbrand stand dieser in Flammen.

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Aus dem Arbeitsbereich in großer Höhe mussten Arbeiter gerettet werden.

Die Herausforderungen waren also vielfältig. Eigensicherung mit Verkehrsführung und Lenkung. Personenrettung, sowie Brandbekämpfung. Darunter Löschbereitschaft in 69 Metern Höhe herstellen. Schutz der Tankanlage vor einem Übergriff der Flammen. All dies unter Beachtung der Risiken durch die verschiedenen Kraftstoffe, Chemikalien oder Gase. Die komplexe Struktur der Gebäude und die Bandbreite der technischen Anlagen innerhalb der Zuckerfabrik gibt den Brandschützern die Möglichkeit, nahezu sämtliche Einsatzarten der Ortsfeuerwehren zu trainieren. Das beginnt bei der Bergung und Rettung von Personen, geht über den Brandschutz und die Brandbekämpfung von Gasen, gefährlichen Stoffen und Chemikalien bis hin zur herkömmlichen Brandbekämpfung an Gebäuden.

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Mehrere Stunden übten die Ortswehren den Ernstfall.

Ziele der Einsatzübung waren unter anderem Einsatz und übergeordnete Koordination der Wehren in verschiedenen Objekten durch die Örtliche Einsatzleitung der Gemeindefeuerwehr und Übung verschiedener Einsatzarten. Größter Schwerpunkt lag jedoch auf der Zusammenarbeit der Ortswehren und der Mitarbeiter der Zuckerfabrik im Arbeitsbetrieb der Rübenkampagne.

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Die Örtliche Einsatzleitung koordinierte und dokumentierte die einzelnen Einsätze.

Die Kommunikation der Verantwortlichen mit den eingesetzten Hilfsdiensten galt es zu erproben und zu verbessern. Nordzucker unterstützt die Übung tatkräftig. „Sie selbst und das Feedback dient einer noch effizienteren Schadensprävention“, erklärte Nordzucker-Sprecherin Tanja Schneider-Diehl. Laut der Sprecherin galt es, die Feuerwehr in die Lage zu versetzen, die einzelnen Fabrikabschnitte besser kennenzulernen und einschätzen zu können. Zudem konnten die Einsatzkräfte die Ortskenntnisse auf dem Gelände des Werks verbessern.

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Bei 69 Metern Höhenunterschied war auf Funk nicht zuverzichten.

Gemeindebrandmeister Becker zeigte sich bei der Nachbesprechung in vollem Umfang zufrieden: „Die Einsatzkräfte haben tolle handwerkliche Arbeit geleistet und die strukturierte Einsatzlage bestens abgearbeitet.“ Strehlau lobte die Feuerwehrleute, die alle Gefahren schnell erkannt und die Datenblätter des Werkes sorgfältig und ruhig abgearbeitet hätten. „Hier hat es sich ja nicht um einen Einsatz in einem Wohngebiet gehandelt, sondern in einem Industriegebiet mit gefährlichen Stoffen und Chemikalien“, sagte Strehlau.

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Abschlussbesprechung am Einsatzleitwagen der Feuerwehr.