150 Feuerfehrleute der Kreisbereitschaft 1 des Landreises Hildesheim bei

einer Großübung in Mehrum 2 Tage im Dauereinsatz

Ein Szenario wie im Horrorfilm hatten sie entwickelt und vorbereitet. Sie, die Führungskräfte der Feuerwehren der Gemeinde Hohenhameln unter Leitung des Gemeindebrandmeisters Günther Becker.

Ein anhaltender Orkan mit Starkregen wütet über der Region. Die lokalen Wehren sind bereits im Einsatz. Der Landrat löst Katastrophenalarm aus und der Nachbarkreis Hildesheim wird um Unterstützung gebeten.

 

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Und die kommt mit beeindruckender Stärke. Kreisbereitschaftsführer Markus Preisker kleckert nicht, er klotzt. Mit 4 Zügen, Wehren aus 18 Ortschaften, 20 Fahrzeugen und 147 Einsatzkräften wird angerückt. Man ist auf alles vorbereitet. Kurzfristig wird auf dem Kraftwerksgelände in Mehrum ein Biwak eingerichtet. Zelte werden aufgeschlagen, 150 Feldbetten montiert und eine Feldküche steht schnell bereit.

Am Freitagabend um 20.00 Uhr dann der erste Einsatzbefehl. Die Lage: Seit 15-00 Uhr brennt die Seniorenresidenz Lindenhof in Hämelerwald. 15 Demenzkranke werden vermisst. Die Kanalregion und die Industriegelände müssen abgesucht werden. Die Einsatzleitung fordert die Rettungshundestaffel Hannover zur Unterstützung an.

 

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Das ist Neuland für alle Beteiligten. Es ist nicht für die Hunde sondern auch für die Kreisbereitschaft eine neue Erfahrung. Normalerweise legen die Feuerwehren gleich los. Jetzt müssen sie den Hunden den Vortritt lassen. Das ist auch für Rettungshündin Ona eine Herausforderung. Sie soll die Witterung des unter Kohle verschütteten Benjamin Prudlik aufnehmen, obwohl es im Kohlehafen von Zweibeinern nur so wimmelt. Nach einer Stunde ist die Hündin erschöpft. Der Verletzte muss weiter ein seinem Kunststoffrohr, geschützt durch Schutzbrille und Staubmaske in seinem unbequemen Versteck ausharren. Aus den Feuerwehrkameraden fällt der frisch aufgeschüttete Kohlehaufen nicht auf,- sie gehen vorbei.

 

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„Übungen sind dafür da, um aus Fehlern zu lernen“, so Günther Becker, Gemeindebrandmeister der Gemeinde Hohenhameln. Wir haben hier deutliches Verbesserungspotenzial für die Personensuche identifiziert. „Klar, das war Neuland für uns als auch für die Rettungshunde, wir werden das Thema sofort in der Standortausbildung aufnehmen“ so sein Fazit am Ende des 1. Tages.

Am 2. Tag überschlagen sich dann die Ereignisse. Die Zugführer Jens Fischer und Josef Köhler müssen mit 11 Fahrzeugen und 76 Brandschützern aus Sarstedt, Hotteln Gödringen, Heisede, Hasede, Giesen Groß Förste, Nettlingen und Dinkelbe einen Brand im Werkstattbereich des Kraftwerkes bekämpfen und mehrere verletzte Mitarbeiter bergen. Ein harter Job für die Retter. Schlechte Sicht, 25 Kilo Ausrüstung mit Sauerstoffflasche, Stiefel, Jacke, Axt und die Hitze machen es ihnen nicht leicht. In 2er Teams im Kriechgang durch die Hallen. Dann die Bergung von schreienden, blutverschmierten  Verletzten, die auch noch getragen werden müssen. Die Übungsbeobachter aus den Reihen der Hohenhamelner Führungskräfte zollten ihren Hildesheimer Kameraden höchsten Respekt.

Bei der Fa. Rauls in Equord fliegt eine Halle in die Luft. Es brennt, mehrere Personen sind verletzt und unter Betontrümmern verschüttet. Hier hatte das Vorbereitungsteam ein besonders realitätsnahes Szenario vorbereitet. Das dortige Unternehmen hatte tatsächlich gerade eine Halle abgerissen und die Trümmer extra für die Übung liegen gelassen. Unter den Trümmern wurden dann mit schwerem Gerät Dummys positioniert, die von den Kräften aus Harsum, Borsum und Klein Förste zu bergen waren.

 

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Auf dem Gelände der Fa. Diba gibt es einen schweren Unfall. Eine unbekannte Anzahl von Personen wird vermisst. Lühnde, Groß Lobke, Algermissen Ahstedt und Garbolzum rücken mit mit 5 Fahrzeugen und einer Stärke von 34 Kräften an und bewältigen die komplexe Schadenslage in kürzester Zeit.

 

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Am Ende zeigte sich der Hildesheimer Kreisbereitschaftsführer Markus Peisker sehr zufrieden. „die ausgesprochen realitätsnahen Übungsszenarien trugen entscheidend zur Motivation und zum hohen Engagement unserer Kräfte bei. Die Übung wurde bis ins Detail ernst genommen“, lautete sein Fazit nach 2 anstrengenden Tagen und bedankte sich nochmals ausdrücklich beim Vorbereitungsteam.