Großübung der Feuerwehren in der Gemeinde Hohenhameln
Abbruchreifer Hof als ideales Übungsobjekt
geschrieben von KPW H.Boes
Seit über 15 Jahren steht ein landwirtschaftlicher Hof in Clauen an der Peiner Landstraße leer. Im Wohnhaus tropft das Wasser durch die Decke. Nun ist alles an das Bundessortenamt verkauft und soll in Kürze abgerissen werden. Mittwochabend stand es nun der Feuerwehr zur zur freien Entfaltung zur Verfügung. „Wann hat man schon mal die Gelegenheit, an so einem Objekt zu üben“, so Hohenhamelns Gemeindebrandmeister Günther Becker. Zusammen mit Clauens Ortsbrandmeister Dietmar Eckert hatte er sich folgendes Szenario ausgedacht:
Brand im Gebäude, eingeschlossene Personen im Dachgeschoss, weil es im Treppenhaus brennt, dazu eine Person durch eine morsche Decke gestürzt und weitere Vermisste.
Um 18:09 Uhr daher
Alarm für die Feuerwehren Clauen und Hohenhameln, die nach sechs
Minuten an der Einsatzstelle eintreffen. Die beiden Gruppenführer
Andreas Bock und Willi Ahrens beginnen mit ihren Kräften den
Innenangriff unter schwerem Atemschutz, erkennen aber schnell, dass
ihre Kräfte für diese Schadenslage nicht ausreichen. Zur
Unterstützung rücken daher die Ortswehren Soßmar, Harber, Ohlum
und Bierbergen an, um auch ausreichend Atemschutzgeräteträger in
Bereitschaft zu haben.
Die Rettung der Verletzten im Dachgeschoss
ist aber nur mit einer Drehleiter möglich. Da die Zusammenarbeit
schon mehrfach geübt wurde, geht dieser Auftrag an die Drehleiter
der Stadt Sehnde, zusätzlich werden noch die Nachbarn aus Lobke und
Algermissen zur Hilfe gerufen.
Die Drehleitermannschaft muss sich vor ihrem Einsatz noch forstwirtschaftlich betätigen, denn Äste eines benachbarten Baumes versperren den Zugang zu den Fenstern. Aber nachdem die Motorsäge ihre Arbeit getan hatte, konnten die Verletzten gerettet werden.
Zusätzliche Übungseinlagen waren noch ein Brand in der Garage, wo ein Dieselfass zu kühlen war und ein weiterer Verletzter in der Scheune, der unter Holzschwellen liegend, aus seiner misslichen Lage befreit werden musste.
Nach 90 Minuten war alles vorbei. Fazit des Gemeindebrandmeisters: „Die Einheiten vor Ort haben gute Arbeit geleistet, die Schwächen lagen diesmal bei den Führungskräften“.
Im Einsatz waren 17 Fahrzeuge mit 94 Freiwilligen sowie fünf Verletztendarsteller und sieben Übungsbeobachtern, darunter auch Hohenhamelns Ordnungsamtsleiter Rolf Bettels.
Zu den Bildern
Bild
1 Innenangriff mit Türöffnung
Bild 2 Rauch aus dem Gebäude
Bild 3 Verletztenrettung mit der Drehleiter
Bild 4 Versorgung des Verletzten