Fernsehbilder aus Spanien und Portugal zeigen uns die verheerende Folgen von Waldbränden. Bei dem diesjährigen Sommerwetter kaum vorstellbar, dass so etwas auch in Deutschland passieren kann. Aber - vor 30 Jahren wüteten in Niedersachsen Waldbrände in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus der ganzen Bundesrepublik waren im Einsatz. Im Landkreis Gifhorn im Raum Meinersen – Leiferde starben dabei fünf Feuerwehrmänner, drei aus Fallersleben und zwei aus Hohenhameln.
Die Feuerwehren haben dieses traurige Ereignis nicht vergessen. Am Unglücksort im Wald bei Meinersen ist kurz nach dem Brand eine Gedenkstätte entstanden. Jedes Jahr am 10 August treffen sich dort die Helfer von damals, aber auch junge Feuerwehrleute und Politiker zu einem stillen Gedenken.
Dieses Jahr, dreißig Jahre später, ist das nicht anders. In Hohenhameln legte die Ortswehr an den Gräbern von Otto Könneker und Hartmut Oelkers Kränze nieder, bevor sie nach Meinersen fuhr. Dort hatten sich über 200 Feuerwehrfrauen und Männer aus den Gemeinden Meinersen, Fallersleben und Hohenhameln mit ihren Bürgermeistern und Ratsvertreter versammelt.
Der damalige Einsatzleiter, Kreisbrandmeister Heinrich Weichsler, erinnerte in seiner Ansprache noch mal an die damalige Feuersbrunst, die vom 08. – 12. August 1975 über Niedersachsen hinwegfegte. „Die Größe und die Geschwindigkeit des Feuers übertrafen das Vorstellungsvermögen der Einsatzkräfte“, so Weichsler. Seit Mai hatte es in Niedersachsen kaum geregnet, seit Wochen lag die Tagestemperatur bei über dreißig Grad und auch nachts kühlte es sich nicht unter zwanzig Grad ab. Hinzu kam der Wind, der die Feuer immer wieder anfachte. In vielen Wäldern lag zu dem noch Bruchholz als Überreste des Orkans vom Herbst 1972, das wie Zündschnüre immer neue Waldgebiete brennen ließ.
Erst der massive Einsatz von Hilfskräften und der Bundeswehr brachten das Feuer unter Kontrolle. Insgesamt 22.677 Helfer mit 3.722 Fahrzeugen und 14 Hubschrauber waren damals im Einsatz. In ganz Niedersachsen verbrannten damals 8.200 ha Wald.
Im Feuerwehrhaus Meinersen konnte sich jeder anhand von Zeitungsausschnitten und Fernsehberichten einen Überblick über die Katastrophe von damals verschaffen.