11 Jähriger setzte Vorbildlich eigenen NOTRUF ab !
Brand mit Menschenleben in Gefahr
So lautete die Alarmmeldung in der Silvesternacht um 19.46 Uhr auf den DME (Digitaler Funkmeldeempfänger): Brand mit Menschenleben in Gefahr.
Foto : GPW Dennis Söhlke , Drehleiter in Bereitstellung vorm Brandhaus
Geschrieben von Sebastian Haupt
Die Hohenhamelner TLF-Besatzung, die als erstes die Einsatzstelle erreichte, ahnte Schlimmeres, als diese in die Hohe Straße einfuhren.
Flammen schlugen aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss empor.
Sofort ging ein Trupp unter Atemschutz zum Innenangriff vor. Schnell bekamen sie auch Unterstützung von der LF 8/6 und RW 2 Besatzung. Auch die mitalarmierten Wehren aus Soßmar und Mehrum waren schnell vor Ort.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass sich der 46 jährige Bewohner nicht mehr in der Wohnung befand. Vergeblich hatte dieser noch versucht eigene Löschversuche vorzunehmen. Beherzte Nachbarn retteten ihn aber jedoch mit schweren Handverbrennungen ins Freie.
Der 11-jährige Sohn, der vorbildlich den Notruf absetzte, stand unter Schock und wusste nicht wohin. Seine Nachbarn kümmerten sich aber aufopfernd um ihn, bis er schließlich mit dem Vater zusammen in ein Hildesheimer Krankenhaus eingeliefert wurde.
Die Wehrleute waren derweil mit der Brandbekämpfung voll im Gange. Mehrere Abschnitte wurde gebildet , Abschnittsleiter Wolfgang Both übernahm den Abschnitt Atemschutz / Innenangriff , Abschnittsleiter Willi Ahrens übernahm den Brandabschnitt Wasserversorgung. Da sich der Brandherd im 2 Obergeschoß befand, wurde auch vorsorglich von Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Lars Kunz die Drehleitergruppe der Freiwilligen Kernstadtwehr Peine alarmiert. Der Angriffstrupp unter Atemschutz kämpfte sich von innen schnell an den Brandherd vor und konnte den weitestgehend eindämmen.
Ein besorgter Nachbar sprach den Sprecher der Ortswehr Hohenhameln, Sebastian Haupt, an : „Mensch, warum haltet ihr da nicht endlich einen Schlauch in die Flammen rein?“
Die Antwort folgte prompt und fachlich: Würden wir da jetzt durch das Fenster, wo die Flammen heraus schlagen, Wasser herein pumpen , würde unser Angriffstrupp , der eine effektivere Brandbekämpfung von innen macht, als wir von hier draußen , förmlich durch den Wasserdampf verbrennen, den wir durch das Fenster herein geben würden. Solche alten Methoden sind heut zu Tage nicht mehr Sinn und Zweck einer effektiven Brandbekämpfung. Im Gegenteil, man würde nur einen unnötigen großen Wasserschaden am Gebäude haben.
Schnell zog der Nachbar „von dannen .... „
Auch der Einsatz des gemeindeeigenen ELW1 ( Einsatzleitwagen), der ÖEL/ELW1 genannt wird, erwies sich als sehr hilfreich. Durch die kompetente Besatzung der Örtlichen-Einsatzleitung (ÖEL) standen Einsatzleiter Lars Kunz zusätzliche Personen zur Seite um den Einsatz zu koordinieren.
Der Brand war durch den Einsatz mehrerer Trupps unter Atemschutz schnell bekämpft.
Die Drehleiter kam nicht mehr zum Einsatz, stand aber in Bereitstellung.
Auch Kreisbrandmeister Lothar Gödecke, der ebenfalls zur Einsatzstelle herbei eilte, war mit den Einsatzablauf der Hohenhamelner Kameraden zufrieden.
Kunz : "Das hätte auch anders ausgehen können, aber unsere Kameraden haben vorbildlich den Brand schnell unter Kontrolle gehabt."
Um Versteckte Brandnester auszuschließen wurde vorsorglich die Wärmebildkamera der Freiwilligen Feuerwehr Vöhrum alarmiert.
Aber diese konnten schnell Entwarnung geben und alle Kameraden konnten wohlverdient um 22 Uhr zu ihren Silvester-Partys zurück.
Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergegeben, die Brandwohnung wurde versiegelt. Der Brandermittlungsdienst der Polizei ermittelt noch zur Brandursache .
Im Einsatz waren :
Hohenhameln :
TLF 16/25
LF8/6
RW 2
Soßmar
TSF-W
Mehrum
TLF 8/16
LF 8
Drehleitergruppe Freiwillige Kernstadtwehr Peine
FFW Vöhrum , Wärmebildkamera
ÖEL Gem.Hohenhameln
KBM Kreisbrandmeister
Notarzt Hildesheim
RTW BF Hildesheim
RTW Peine
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
Leitender Notarzt
Polizei
Brandermittlungsdienst
Foto2 : GPW Dennis Söhlke ; Einsatz der ÖEL mit Einsatzleiter Lars Kunz
Foto3 : GPW Dennis Söhlke; Brandort der Wohnung im 2 OG