Erster Gemeindefeuerwehrtag voller Erfolg
Feuerwehr, Politik und Verwaltung kommen erstmals im Rahmen eines Gemeindefeuerwehrtages zusammen. Gemeinsam wurden Themen erörtert, Meinungen ausgetauscht und Verständnis für einander gewonnen. Bekenntnis aller Beteiligten: „Wir sitzen alle im gleichen Boot“.
Text und Fotos: Dennis Söhlke (Gemeindepressewart)
Um Politik, Verwaltung und Feuerwehr gemeinsam an einen Tisch zu bringen, gab es nun in Hohenhameln die Premiere eines Gemeindefeuerwehrtages. Es galt aktuelle Feuerwehrfragen gemeinsam zu erörtern und Verständnis für einander zu bekommen. „Einem größeren Kreis von Feuerwehrmitgliedern wichtige Feuerwehrthemen näher zu bringen und um entsprechende Fragen an Verwaltung und Politik zu stellen“, erläuterte Gemeindebrandmeister Günther Becker die Idee hinter der Abendveranstaltung, zu der neben dem Gemeindekommando und der Politik auch die jeweiligen Ortskommandos eingeladen waren. Somit hatten sich 46 Aktive und 18 Mitglieder von Rat und Verwaltung im Dorfgemeinschaftshaus Hohenhameln eingefunden.
Gemeindebürgermeister Lutz Erwig hielt das Treffen mit den Kommandos für eine gute Idee. Wichtig sei es, direkt und nicht über viele Stationen zu kommunizieren. Erwig berichtete, dass die Gemeinde dieses Jahr eine halbe Million für die Feuerwehr ausgeben will, darunter 150.000 Euro für Investitionen. Für die Renovierung des Gerätehauses in Bierbergen und für die Fahrzeugbeschaffung für Clauen. „Feuerwehr gehört in den Orten zum sozialen Leben“, äußerte sich der Gemeindebürgermeister anerkennend. Es seien aber zwei Seiten zu beachten, zum einen müsse der Brandschutz sichergestellt werden, aber auch der Haushalt müsse gerecht verteilt werden. Der Fahrzeugaustausch darf aber nicht vernachlässigt werden. „Einsatzkräfte von heute dürfen nicht mit der Ausrüstung von gestern auf die Brandbekämpfung von morgen vorbereitet werden“, sagte Gemeindebrandmeister Becker mahnend. Der Clauener Ortsbrandmeister Dietmar Eckert bemerkte: „Viele Leute denken: Feuerwehr bekommt alles“. Vieles sei nicht aus dem Haushalt möglich. Zustimmung erhielt er von seinem Amtskollegen aus Hohenhameln. „Wir kaufen vieles selber“, äußerte sich Lars Kunz. Dieser sieht vor allem die nicht mehr leichte Nachwuchsgewinnung massiv auf die Feuerwehr zukommen und wünscht sich mehr Anerkennung für den Feuerwehrdienst. Otto-Heinz Fründt (SPD) meinte dagegen, dass mit den Zuschüssen je Wehr einiges möglich sei und verglich mit Erfahrungen aus dem Ilseder Rathaus. Man solle „sich nicht bekämpfen, sondern auf einem sinnvollen und gesunden Mittelweg gemeinsam für die Feuerwehr einsetzen“.
Reger Austausch, doch am Ende lautete das Bekenntnis aller: "Wir sitzen alle im selben Boot".
Ulrich Helwes (SPD), der auch die Veranstaltung „Hohenhameln 2030“ durchführte, sah kritisch in die Zukunft. Er könne nicht verstehen, dass bei Einwohnerschwund durch die weniger werdenden Geburten mehr Geld ausgegeben werden soll. „Wer glaubt, dass die Einsätze deswegen weniger werden, irrt“, stellte Gemeindebrandmeister Günther Becker klar. Zur obersten Priorität in der Gemeinde gehören laut Achim Henke (SPD) die Jugend und die Feuerwehr. Die beiden Jugendfeuerwehrwarte Christian Strübe und Andree Brathering baten um mehr Unterstützung, „da die Jugendfeuerwehr beides vereint.“ Von Lisbeth Kunz (FDP / Bündnis 90/Die Grünen) kam die Idee, Themen zu sammeln. Anschließend sollen Becker und Erwig diese zu Blöcken fassen und Arbeitsgruppen ins Leben rufen.
Zum Abschluss gab es einen Vortrag von Günther Becker über Vorgehensweisen bei speziellen Bränden, zum Beispiel bei Gebäuden mit Photovoltaikanlagen, um die „Angst zu nehmen, so etwas zu löschen.“ Anhand eines Experiments mit einer leuchtenden Essiggurke verdeutliche Becker die Gefährlichkeit in überfluteten Kellern. Das Bekenntnis aller Beteiligten „Wir sitzen alle im gleichen Boot“ und das faire offene Miteinander in der Diskussion unterstreichen den Wunsch nach einer Wiederholung des Gemeindefeuerwehrtages.