Am vergangenen Wochenende führten die beiden Jugendfeuerwehren aus der Gemeinde Hohenhameln, Mehrum und Soßmar, ein gemeinsames Übungswochenende in Mehrum durch. In 32 Stunden absolvierten die Jugendlichen dabei 11 "Einsatzlagen"

Gruppenfoto vor der Kraftwerkskulisse

Gruppenfoto vor der Kraftwerkskulisse

 

Startschuss für das Wochenende war am Samstag, 21.09.24 um 8 Uhr in Mehrum. Pünktlich um 8 Uhr hieß es "Antreten", um die insgesamt 30 Jugendlichen zu begrüßen und die Einteilung für die erste Lage vorzunehmen. Es galt die insgesamt 6 Fahrzeuge zu besetzen und mit diesen im Einsatzfall auszurücken. Im Anschluss wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt, sodass jeder Teilnehmer gestärkt in den Tag starten konnte. Die unterschiedlichen Einsatzlagen wurden im Voraus durch die 8 Jugendwarte und Betreuer beider Jugendfeuerwehren ausgearbeitet und mit Hilfe von vielen Helfern aus der Feuerwehr vorbereitet.

Bereits kurz nach dem Frühstück erfolgte bereits die erste Alarmierung der Jugendlichen: Ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Landhandel. Umgehend besetzten die Teilnehmer ihre zuvor festgelegten Fahrzeuge und fuhren zu der Einsatzstelle. Vor Ort wartete bereits ein Mitarbeiter auf den eintreffenden Einsatzleiter und wies diesen in die Lage ein. Ein Radlader unter einem Schleppdach fing Feuer und wurde bereits durch den Mitarbeiter versucht zu löschen. Der Zugführer teilte daraufhin seinen Gruppenführer Einsatzabschnitte zu und lies diese abarbeiten. Die Wasserversorgung aus dem nahegelegenen Mittellandkanal wurde hergestellt und parallel der Löschangriff vorbereitet. Der Radlader wurde weiter gekühlt und mit der Wärmebildkamera überprüft. Anschließend hieß es aufräumen und für mögliche Folgeeinsätze gewappnet sein.

Ausgelöste BMA durch brennenden Radlader

Ausgelöste BMA durch brennenden Radlader

 

Zurück im Feuerwehrhaus Mehrum wurde die neue Einteilung festgelegt, ehe es im Anschluss mit allen zusammen zur FTZ nach Peine ging. Hier standen wir Spalier und verabschiedeten, zusammen mit dem Fachzug Personalreserve der Kreisfeuerwehrbereitschaft Peine West und anderen Fachzügen, den scheidenden Zugführer des Fachzuges Wasserförderung, Uwe Lungenhausen, aus seinem aktiven Dienst.

In Mehrum angekommen folgte zugleich die Alarmierung zu weiteren Einsatzlagen an diesem Wochenende. Das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) aus Soßmar, sowie der Mannschaftstransportwagen (MTW) aus Mehrum wurden zu einer Katze im Baum gerufen, fasst zeitgleich alarmierte die „Leitstelle“ den Einsatzleitwagen (ELW), sowie die beiden Löschgruppenfahrzeuge (LF) aus Mehrum und Hohenhameln zu einer ca. 100m langen Ölspur. Kurze Zeit später musste das Mehrumer Tanklöschfahrzeug (TLF) zu einem gemeldeten Müllcontainerbrand ausrücken. Die Katze wurde mithilfe einer Steckleiter aus dem Baum gerettet, die Ölspur mit Ölbindemittel abgestreut und anschließend aufgenommen und der Müllcontainerbrand mit einem C-Rohr abgelöscht.

Ölspur auf einer länge von ca. 100m

Ölspur auf einer länge von ca. 100m

Rettung einer Katze vom Baum

Rettung einer Katze vom Baum

 

Zum Mittagessen gab es kleine Snacks in Form von Kuchen und Obst, denn viel Zeit blieb den jungen „Einsatzkräften“ nicht. Gegen 14:30 alarmierte die „Leitstelle“ alle Fahrzeuge zu einem schweren Verkehrsunfall mit drei „eingeklemmten“ Personen. Diese wurden mit einfachsten Mitteln aus den Fahrzeugen gerettet und anschließend versorgt, ehe die Betreuer den Kindern demonstrierten, wie Hydraulische Rettungsgeräte eingesetzt werden können. Hierzu entfernten sie das Dach sowie die Türen an den beiden PKW.

 

 

Von diesem Einsatz zurück wurde ausgiebig mit allen Helfern zusammen gegrillt und der Abend eingeleitet. Ruhe und Erholung? Fehlanzeige! Am späten Abend wurde die Jugendfeuerwehr zu einer Amtshilfe für die Polizei gerufen. Vier kranke und verwirrte Personen aus einer nahegelegenen Klinik sind entlaufen und werden in einem kleinen Waldstück vermutet. Der Auftrag: Waldstück durchsuchen und Personen retten. Der Einsatzleiter ließ daraufhin das Waldstück ausleuchten, um im Anschluss eine systematische Durchsuchung des Gebietes einzuleiten. Nach kurzer Zeit konnten die vermissten Personen mittels Wärmebildkamera und Handlampen gefunden werden und an den Rettungsdienst übergeben werden.

 

 

Mit dieser Übung endete der erste Tag des Übungswochenendes und die Teilnehmer fielen erschöpft in ihre Betten, welche zuvor in der Sporthalle aufgebaut wurden. Für die Betreuer eine kurze Nacht, denn um 5:30 hieß es aufstehen und die ersten Übungen vorbereiten. Und so wurden knapp eine Stunde später die Jugendlichen erneut zu Katze auf Baum, 100m Ölspur und Müllcontainerbrand alarmiert, um in Anschluss das Frühstück genießen zu können. Und dieses wurde dringend zur Stärkung gebraucht, denn der Sonntag wird noch einmal anstrengend.

Müllcontainerbrand am frühen morgen

Müllcontainerbrand am frühen morgen

 

Um 11 Uhr wurde der gesamte Zug zu einem Gefahrgutunfall auf ein großes Industriegelände gerufen. Bei Verladearbeiten kam es zu einem Austritt von gefährlichen Stoffen. Ein 1000l IBC war leckgeschlagen und lief aus, sowie diverses Stückgut lag verteilt um den LKW. Der Einsatzleiter arbeitete den Einsatz gemäß GAMS-Regel ab und ließ die Gefahrstoffe durch Trupps unter „Chemikalienschutzanzug“ aufnehmen, das Leck schließen und das Stückgut sortieren. Zu diesem Einsatz waren auch der Gemeindebrandmeister samt Stellvertreter, sowie der Ortsbrandmeister aus Soßmar und die Ortsbrandmeister aus Mehrum vor Ort. Diese zeigten sich beeindruckt und gleichzeitig zufrieden mit der Übung und betonten, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit und der Dienst in den Jugendfeuerwehren sind. Die Gemeinde Hohenhameln kann sich glücklich schätzen, eine so gut aufgestellte Jugendarbeit zu haben, um den Nachwuchs in den einzelnen Ortswehren zu sichern.

Gefahrgutaustritt an einem LKW

Gefahrgutaustritt an einem LKW

 

Nach einer kurzen Mittagspause im Anschluss wurde den „Einsatzkräften“ noch einmal alles abverlangt. In der letzten und gleichzeitig größten Übung an diesem Wochenende, wurde der gesamte Löschzug mit dem Stichwort B3Y – Lagerrhalle in Vollbrand, 3 vermisste Personen erneut zu einem großen Industriegelände alarmiert. Vor Ort wurden durch den Einsatzleiter umgehend die Aufgaben an die Gruppenführer verteilt und mit der Menschenrettung, dem Aufbau der Wasserversorgung und der Brandbekämpfung begonnen. Die Trupps gingen unter „schweren Atemschutz“ in die stark vernebelte Lagerhalle vor. Die Personen konnten bereits nach kurzer Zeit gerettet und das Feuer gelöscht werden.

Alarmmonitor zur Alarmierung im Feuerwehrhaus

Alarmmonitor zur Alarmierung im Feuerwehrhaus

 

Brandbekämpfung unter Atemschutz (Attrappen)

Brandbekämpfung unter Atemschutz (Attrappen)

 

 

Nach dem Einsatz erfolgte das Aufräumen, um die Fahrzeuge und das Feuerwehrhaus wieder einsatzbereit zu machen. Gegen 16 Uhr endete das Übungswochenende nach ca. 32 Stunden und 11 Einsätzen mit einem positiven Resümee.

Die Jugendfeuerwehren bedanken sich ganz besonders bei folgenden Personen und Firmen:

Den Gemeindebrandmeistern, sowie Ortsbrandmeistern der Feuerwehren Mehrum, Soßmar und Hohenhameln für das zur Verfügung stellen der Einsatzfahrzeuge und der damit verbundenen Abmeldung für Einsätze dieser Fahrzeuge/Ortsfeuerwehren im gesamten Zeitraum,

Der Raiffeisen Warengenossenschaft Mehrum und dem Kraftwerk Mehrum für die Möglichkeit auf diesen Geländen die Übungen durchzuführen,

Dem Abschleppunternehmen Flörke aus Lehrte für die beiden Schrott-PKW,

Allen Helfern und Kameraden aus den Ortsfeuerwehren für Ihre Hilfe bei unterschiedlichsten Aufgaben,

Der Gemeinde Hohenhameln für die Nutzung der Sporthalle,

Jump&Fun Mehrum für Ihre Unterstützung,

sowie allen Eltern und sonstigen Helfern, die uns in jeglicher Hinsicht unterstützt haben.

Ohne euch alle wäre dieses Wochenende nicht so erfolgreich gewesen, DANKE!!