Neues Auto für „Mitarbeiter Gottes“
Die Freiwillige Feuerwehr Harber hat ein neues Fahrzeug bekommen. Viele Einsätze, zahlreiche Übungsdienste und etliche Kilometer hat das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Ortswehr in seinen fast 33 Dienstjahren seit 1978 hinter sich gebracht. In feierlichem Rahmen wurde nun das neue Fahrzeug der Ortsfeuerwehr übergeben. Neben seinen Feuerwehrleuten begrüßte Ortsbrandmeister Dirk Schäfer viele geladene Gäste aus der Gemeinde und dem Feuerwehrkreis, darunter Ehrenortsbrandmeister Heinz Bleckwenn. „Damit sind wir wieder auf der Höhe der Zeit“, sagte Schäfer über das Fahrzeug und bedankte sich bei der Gemeinde für das neue TSF-W. Neben der üblichen feuerwehrtechnischen Ausrüstung verfügt das 7,49 Tonnen schwere und 180 PS starke Einsatzfahrzeug über einen 750-Liter Wassertank. „Für diesen steht auch das W in der Fahrzeugbezeichnung“, erklärte der Ortsbrandmeister. ...
... In seiner Ansprache schwelgte er auch kurz in alten Zeiten, schließlich stand zum besonderen Tag das neue Fahrzeug neben dem alten. Damit war auch die Feuerwehr Harber motorisiert“, erzählte er. Bis dahin galt die Ortsfeuerwehr als „Treckerfeuerwehr“, da der Tragkraftspritzen-Anhänger von einem Traktor gezogen wurde. Auch das alte Fahrzeug wird in Erinnerung bleiben. Schließlich wird noch davon geschwärmt, dass es damals das schnellste Auto weit und breit war. „Das langsamste ist es auch heute noch nicht.“, sagte Dirk Schäfer zur Verabschiedung des alten Fahrzeuges, von dem jedoch die Handdruckspritze aus dem Jahr 1907 erhalten bleibt und bei Umzügen zum Einsatz kommt. In den nächsten Übungsdiensten werden sich die Feuerwehrleute weiter in das neue Fahrzeug einarbeiten. „Kommt zu den Übungsabenden und lernt den Umgang mit diesem Fahrzeug“, appellierte Schäfer an alle Aktiven der Feuerwehr Harber, aber auch an Noch-Nicht-Mitglieder. „Jetzt ist die beste Gelegenheit einzusteigen, wir fangen ja irgendwie alle von vorn an.“ 95 000 Euro hat die Gemeinde für das moderne Fahrzeug ausgegeben, das für eine Löschstaffel von sechs Personen Platz bietet. „Es ist nicht leicht, eine solche Entscheidung durchzusetzen, aber ich tue es mit Freude“, sagte Gemeindebürgermeister Lutz Erwig. Er überreichte erst dem stellvertretenden Gemeindebrandmeister Ernst-Friedrich Ebeling den Schlüssel, der ihn dann an Schäfer weitergab. Ebeling lobte die Anschaffung, denn nur so könne der Feuerschutz in der Gemeinde Hohenhameln sichergestellt werden. Daher appellierte er an die Politiker, jedes zweites Jahr ein Fahrzeug zu beschaffen – schließlich gibt es weitere Einsatzfahrzeuge in der Gemeinde, für die bald eine Ersatzbeschaffung nötig ist. „Die Beschaffung von wasserführenden Löschfahrzeugen ist die richtige Richtung“, sagte Ebeling. Er verwies auf den demografischen Wandel und fortschreitenden Wertewandel. „Die Feuerwehr braucht jeden Aktiven“, meinte der stellvertretende Gemeindebrandmeister mit Blick auf das schwindende ehrenamtliche Engagement, ohne das Ortsfeuerwehren nicht existieren können. Pastor Werner Bähr segnete das neue TSF-W und schloss anschließend auch die Feuerwehrleute mit ein. „Das Fahrzeug und vor allem die Feuerwehrleute brauchen den Segen“, sagte Bähr. Personen, die mit diesem Fahrzeug zu tun haben, um „Leben, Natur und was der Mensch mit Hand und Geist geschaffen hat, zu erhalten und zu schützen“, sind für ihn „Mitarbeiter Gottes“. Ortsbürgermeisterin Caren von Wagner überreichte Schäfer ein ganz besonderes Geschenk: Um 1975 gab es in Harber einen Ziegenbock namens „Florian“, Schutzpatron der Feuerwehr. „Du hast einen großen Garten“, sagte sie, „wir setzen die Tradition fort.“ Zur Erleichterung gab es jedoch nur einen Holzziegenbock für die Feuerwehr, der keine Pflege braucht.