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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Stedum-Bekum

aus der Rede von OrtsBM Torben Sievers
zum 75- jährigen Bestehen

 

 

Wir feiern heute 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Stedum.

Das sind 75 Jahre freiwilliger, ehrenamtlicher Dienst für die öffentliche Sicherheit.

Damals, als vor 75 Jahren unsere Gründer Ihren Feuerwehrdienst aufnahmen, war die Ausrüstung der Wehr, der technischen Entwicklung entsprechend, noch eher dürftig. Vor der Gründung der freiwilligen Wehr sorgte eine Pflichtfeuerwehr für die Sicherheit der Stedumer Bürger. Der damalige Gemeindevorsteher Klinge hatte die Gemeinde am 6. Januar 1934 zu einer Versammlung in der Hoppeschen Gastwirtschaft eingeladen. Sie diente der Überlegung, die Pflichtfeuerwehr durch eine freiwillige abzulösen. Schon am 16. Januar 1934 verwirklichte sich dieser Vorschlag. Es fand eine Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Stedum bei Gastwirt Riesling statt, bei der sich 50 freiwillige zusammenfanden. Zum ersten Wehrführer wurde Hermann Eckardt gewählt. Sein Stellvertreter: Otto Schrader. Schriftführer: Erwin Fettköter. Von den Gründungsmitgliedern lebt heute leider niemand mehr.

Die benachbarten Gemeinden Bekum und Stedum verfügten zunächst über Handspritzen, mit dem dementsprechenden Schlauchmaterial. Erst später bekamen beide Wehre eine Motorspritze

Alarmiert wurde die Wehr mit Trompetersignalen. Übrigens ist diese Trompete noch vorhanden, welche die Kinder, heute, ein Mal im Jahr, in Angst und Schrecken versetzt, wenn die Junggesellen damit verkleidet durchs Dorf laufen.

Das Einsatzgeschehen bestand in dieser frühen Zeit fast ausschließlich aus Brandeinsätzen bei denen die Kameraden an der Handdruckspritze ordentlich ins Schwitzen gerieten, um das Wasser aus den Löschteichen zum Brandobjekt zu befördern. Atemschutz war noch nicht vorhanden und so konnte meist nur ein Außenangriff durchgeführt werden.

Nach dem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) wurde 1962 ein VW- Bus mit einer TS8/8 angeschafft.

Am 04.12.1964 wird, bedingt durch den Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Bekum und Stedum, auch die Freiwillige Feuerwehr zusammengeschlossen. Neuer Brandmeister der Gemeinde Stedum wird Kamerad Hans Reinecke, sein Stellvertreter Helmut Sievers.

Nach Bildung der Einheitsgemeinde Hohenhameln im Jahre 1973 werden alle Gemeindebrandmeister zu Ortsbrandmeistern.

1980 ein technischer Fortschritt: Das Fahrzeug wird mit Funk ausgerüstet und das heutige Gerätehaus, wird samt Mehrzweckgebäude, in Bekum errichtet.Der VW- Bus wurde 1984 gegen ein TSF der Firma Mercedes, welches auch gleicht mit Pressluftatmern bestückt war, ausgetauscht und war bis zum Jahr 2006 noch mit der Oldtimer- TS, Baujahr: 1961, Dienstzeit: 45 Jahre im Einsatz.

Wir feiern somit nicht nur das 75- jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Stedum, sondern auch das 25- jährige Dienstjubiläum unseres Fahrzeuges. Nur noch fünf Jahre, dann kann ein Oldtimer Kennzeichen beantragt werden.

Das sind Zahlen, die jedoch nicht unüblich sind, kommen doch so manche in unserem Umkreis heute aktuellen Fahrzeuge und Pumpen auch schon in diese Altersklasse.

Die technische Erneuerung ging in diesen Jahren mit der Ersatzbeschaffung der von Überjacken, Hosen und Handschuhe weiter, sodass wir heute über die Ausrüstung verfügen, die wir für die Grundaufgaben unserer Feuerwehr in Stedum benötigen:

Menschenrettung und Erstangriff in der Entstehungsphase des Brandes durch ortskundige Kräfte- denn nicht nur die richtige Ausrüstung ist wichtig.

Entscheidend sind die Kameradinnen und Kameraden vor Ort, die in den letzten 75 Jahren den Feuerschutz hier in Stedum gewährleistet haben.Sie haben ihre Zeit für Ausbildung, Wettkämpfe und Übungen aufgebracht. Sie springen nachts aus dem Bett um dem Nächsten zu helfen. Sie opfern ihre Freizeit und muten ihren Partnerinnen und Partnern oft erhebliche Abwesenheitszeiten zu.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um mich hier auch einmal bei den Ehefrauen, Freundinnen und auch Ehemännern und Freunden zu bedanken, dass sie die Kameradinnen und Kameraden so unterstützen.

Vielen Dank!

Dies alles nehmen die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden auf sich, um sich freiwillig und ehrenamtlich für den nächsten einzusetzen. All dies wäre ohne eine gute Kameradschaft untereinander nicht möglich. Und so ist die Kameradschaftspflege auch ein bedeutender Baustein an der Feuerwehr.

Ein Highlight in der Vergangenheit ist sicher die Verbundenheit zu den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Hillersleben, Sachsen- Anhalt. Seit nun fast 20 Jahre besteht diese Freundschaft, welche hauptsächlich dem unermüdlichem Fleiß des ehemaligen Wehrleiters Hillersleben, Reiner Schulze, zu verdanken ist. Ich hoffe, dass wir die Freundschaft in den nächsten Jahren noch weiter festigen können und freue mich daher sehr, dass die Zahl der gegenseitigen Besuche zunimmt und ich heute auf unserm Jubiläumsfest eine Abordnung der Feuerwehr Hillersleben begrüßen darf. Unsere Feuerwehr ist mehr als nur eine öffentliche Einrichtung. Sie ist eine in den vergangenen 75 Jahren gewachsene Institution des Dorfes in der sich Stedumer Bürger fanden um in Not geratenen Mitmenschen zu helfen. Sie ist eine Gemeinschaft, in der Einsatzwille und Vertrauensbereitschaft des Einzelnen, die Stärke der gesamten Wehr bilden.

Jeder Einzelne ist hier gefragt, nicht die oder ihr, wir sind die Feuerwehr.

Auch in Zukunft!

 

Die Stedumer Ortsbrandmeister

 

1934-1938

Herrmann Eckardt

 

1938-1964

Karl Ahrens

(während des Krieges Kamerad Heimberg)

 

1964- Dez. 1964

Helmut Sievers

 

1964 (nach Zusammenschluss)- 1976

Hans Reinecke

 

1976-1994

Werner Jürgens

 

1994-1999

Martin Dornbusch

 

2000-2001

Volker Karger

 

2001-2007

Martin Dornbusch

 

 

2007-heute

Torben Sievers

 

 

Seit dem 01.01.2016 trägt die Feuerwehr den Namen Ortsfeuerwehr Stedum-Bekum.

Am 19.03.2016 wurde der FF Stedum-Bekum ein neues TSF-W übergeben.