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Die Freiwillige Feuerwehr Harber und Ihre Geschichte

 

Rede unseres Ortsbrandmeisters Ernst-Friedrich Ebeling anlässlich der Feierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Harber:

"Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden in vielen Orten Freiwillige Feuerwehren gegründet, damit den Einwohnern organisierter und sicherer in Feuersnot geholfen werden konnte.

Auch in Harber wurde anlässlich einer Gemeindeversammlung am 26.1.1900 der Vorschlag gemacht, eine Freiwillige Feuerwehr (FF) zu gründen.

Nachdem mehrere Beratungen und Versammlungen stattgefunden hatten, wurden "Statuten der Freiwilligen Feuerwehr zu Harber" (noch vorhanden) festgesetzt. Diese wurden vom Landkreis Burgdorf am 26.2.1900 genehmigt.

Am 19. Februar 1900 wurde die Freiwillige Feuerwehr Harber gegründet. Das noch vorhandene Gründungsprotokoll wurde nach Genehmigung der Statuten von 38 männlichen Dorfbewohnern unterschrieben. Als Hauptmann wurde Albert Bähre gewählt. Die Wehr wurde in 5 Abteilungen eingeteilt:

1. Wachmannschaft

2. Hornisten und Signalbläser

3. Retter

4. Spritzenmannschaft

5. Hydrantenabteilung (es gab zu dieser Zeit in Harber schon eine Wasserleitung)

Ein Spritzenhaus und eine Handdruckspritze waren vorhanden, es gab demnach bereits eine Pflichtfeuerwehr. Somit brauchte von der Gemeinde nur noch die persönliche Ausrüstung beschafft werden.

In den ersten 25 Jahren ihres Bestehens rückte die FF Harber zu insgesamt 29 Bränden aus, allein 9 davon ereigneten sich in Groß Lobke. Zu diesen Einsätzen wurde mit Pferdefuhrwerken gefahren. Die Spritze wurde von 4 Pferden gezogen, die Mannschaft fuhr auf Ackerwagen oder mit Fahrrädern hinterher.

1907 wurde eine neue Handdruckspritze beschafft (wir haben sie heute noch und im Vorfeld zu diesem Jubiläum wurde sie gründlich überholt), sie wurde erst 1946 durch eine gebrauchte Tragkraftspritze aus ehemaligen Heeresbeständen ersetzt. Sie wurde über einen Ratschenhebel angeworfen und war der Graus der Maschinisten.

Im Jahr 1961 wurde eine neue Tragkraftspritze (TS 8/8) mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) beschafft. Dieser TSA wurde Anfang 1978 durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) vom Typ VW LT 31 ersetzt.

Mit der Übernahme des TSF hat die FF Harber Funk und Atemschutzgeräte erhalten. Der Anhänger wurde nach Rötzum verbracht, die TS erfüllt zu unserer Zufriedenheit ihren Dienst noch heute.

Bis 1966 wurde die Feuerwehr mit Signalhörnern alarmiert. Erst mehrere Einsätze innerhalb kürzerer Zeit veranlassten die Gemeinde Harber, eine Sirene auf der Scheune von Heinrichs zu installieren. Die zweite Sirene wurde 1980 am Spielplatz aufgestellt.

Seit der Gründung ist die FF Harber immer entsprechend ihrer eigenen Statuten bzw. der gesetzlichen Vorgaben, unabhängig vom Zeitgeschehen, ihrer Hauptaufgabe, Brände zu löschen und Hilfe zu leisten, nachgekommen. Ebenso spielte Nachbarschafts- und Kameradschaftspflege immer eine sehr große Rolle. Sowohl im alten Unterkreis "Das Große Freie" des ehemaligen Landkreises Burgdorf, als auch seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 innerhalb der Gemeindefeuerwehr Hohenhameln.

Seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 ist die FF Harber stets ein verlässlicher Partner gewesen. Zumindest hoffen wir das..

Von der Gemeinde Hohenhameln wurde in Harber eine 100m³ Löschwasserzisterne gebaut, 1977 wurde das ehemalige Schulgebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus (DGH) umgebaut, hier hat die FF Harber ein Mitnutzungsrecht.

Am 12. März 1977 wurde eine neue Feuerwehrgarage auf dem Gelände des DGH errichtet.

Ich hoffe, wir können nach ihrer Rede Herr Bürgermeister ab morgen eine Erweiterung um einen Unterrichtsraum und Sanitärräumlichkeiten in Angriff nehmen.

Nach unserer Stammrolle, sind seit der Gründung 228 junge Männer als aktive Mitglieder in die FF Harber eingetreten. Zur Zeit hat die FF Harber 43 aktive, 22 passive und 34 fördernde Mitglieder.

Von 1900 bis 1919 hat Albert Bähre als Hauptmann die Wehr geleitet,

von 1919 bis 1930 übernahm Hugo Miehe das Kommando,

von 1930 bis 1934 war Hermann Kaune Feuerwehrhauptmann.

Von 1934 bis 1962 leitete Wilhelm Boes die Wehr,

von 1962 bis 1968 war Adolf Dormann Gemeindebrandmeister,

von 1968 bis 1980 leitete Heinz Bleckwenn die Feuerwehr.

Seit 1980 bin ich (Ernst-Friedrich Ebeling) Ortsbrandmeister.

Die Stellvertreter waren von 1900 bis 1919 Otto Wilke,

von 1919 bis 1930 Hermann Kaune,

von 1930 bis 1934 Wilhelm Boes,

von 1934 bis 1962 Albert Meffert,

von 1962 bis 1968 Heinz Bleckwenn,

von 1968 bis 1974 Adolf Hanne,

von 1974 bis 1979 Fritz Stechel,

von Februar bis Mai 1980 habe ich (Ernst-Friedrich Ebeling) den Ortsbrandmeister vertreten,

von 1980 bis 1992 Heinz Bleckwenn und seit 1992 ist stellvertretender Ortsbrandmeister Carsten Bartels.

In den 100 Jahren seit der Gründung haben sich immer wieder hilfsbereite und verantwortungsbewusste Männer gefunden, die die FF Harber mit Leben erfüllt haben. Sie haben mit ihrem Einsatz das Leben der Menschen des Dorfes aber auch der umliegenden Dörfer geschützt, gerettet, geborgen und damit Schaden abgewendet.

Das Aufgabenspektrum der Feuerwehren wurde immer vielfältiger und schwieriger und es war zu keiner Zeit leicht, junge Menschen für die Hilfe für den anderen zu gewinnen.

Trotz der Wirren von zwei Weltkriegen und der damit verbundenen Aufbaujahre haben unsere Vorfahren getreu dem Leitspruch:

"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"

das Feuerwehrwesen in Harber bewahrt.

Mögen die Jubiläumsveranstaltungen dazu beitragen, dass sich zum Wohle der Allgemeinheit immer mehr junge Frauen und Männer freiwillig zum Dienst in der Feuerwehr bereit finden."

Harber, 15.9.2000