Leistungsspange als Lohn der Mühe
Gute acht Stunden lang stellten sie sich einem anstrengenden Wettbewerb. Mit Erfolg: Vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr Soßmar bekamen die Leistungsspange, die höchste Auszeichnung der deutschen Jugendfeuerwehr, verliehen. Als Füller fungierende Mitglieder unterstützten sie auf dem Weg dahin. „Happy End“ in Sachen „Leistungsspange 2011“, bei der so manche kleine Schwierigkeit gemeistert werden musste.
Gute Laune, dank des "Happy End", eingefangen auf dem zufällig entstandenen Gruppenfoto.
„Happy End“ für die jungen Feuerwehrleute aus der Gemeinde Hohenhameln in Sachen Leistungsspange (LSP). Vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr (JF) erwarben die höchste Auszeichnung in der Jugendfeuerwehr, die zugleich eine Anerkennung für Wissen und Leistungsfähigkeit sein soll. Eigentlich sollte die Abordnung im September in Lehre (Landkreis Helmstedt) starten. Terminliche und organisatorische Gründe machten ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung. So bliebt nichts anderes übrig als bei dem sogenannten „Lumpensammlerball“ bei Bremen zu starten. Bei der dortigen Abnahme durften nur Mannschaften starten, die zuvor bei einer Abnahme durchgefallen waren oder nicht antreten konnten, aber angemeldet waren. Letzteres traf auf die Gruppe der Jugendfeuerwehr Soßmar zu, und so erfüllte sich der diesjährige Traum, am großen Leistungstest teilzunehmen, doch noch.
„Früh aus den Federn“ hieß es, denn die Nachwuchs-Floriansjünger machten sich mit ihrem Jugendfeuerwehrwart und zwei Betreuern bereits um 6 Uhr auf den Weg nach Leeste. Das Programm, das sie erwartete, war nicht zu verachten: Bei den Übungen der Leistungsspange galt es Geschicklichkeit, Schnelligkeit, feuerwehrtechnisches Fachwissen und Können unter Beweis zu stellen. Es sind immer die Leistung und der Teamgedanke als Gruppe gefragt, nicht die des Einzelnen. Schließlich kann die Abnahme nur in der Gruppe bestanden werden. Für die einzelnen Aufgaben werden Punkte vergeben. Es geht darum, mindestens einen Punkt je Disziplin und zehn Punkte in Summe zu erreichen. So musste ein möglichst fehlerfreier Löschangriff aufgebaut werden, bei dem eine Tragkraftspritze zur gedachten „Löschwasserentnahme offenes Gewässer“ eingesetzt wurde. Hier kam es mehr auf die strikte Einhaltung der Dienstvorschrift an, als auf die Schnelligkeit.
Start zum Aufbau der C-Schlauchleitung, bei dem jeder seinen Schlauch an einer bestimmter Stelle auswarf.
In einer mündlichen Prüfung galt es, Fragen zur Feuerwehrtechnik und Organisation, zu Löschverfahren, zur Unfallverhütung sowie zur Allgemeinbildung zu beantworten. Gutes Augenmaß, Geschick und Schnelligkeit erforderte anschließend der Aufbau einer 120 Meter langen C-Schlauchleitung. Diese musste in weniger als 75 Sekunden verlegt sein. Aber nicht nur auf die Schnelligkeit kam es an: Jeder Schlauch sollte schnurgrade liegen und durfte keine Verwindungen haben. Letzteres führte durch Unachtsamkeit zum Nichtbestehen. Da es aber keine weitere Nullrunde bei den anderen Aufgaben gab, durfte dieser Teil wiederholt werden und verlief fehlerfrei.
Ein flaues Gefühl hatten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Bauch, als es zum sportlichen Teil ging. Das Projekt „Leistungsspange“ drohte frühzeitig zu platzen. Durfte in der Heimat der sportliche Teil von Wettbewerben im Feuerwehrkombi gemacht werden, war hier unbedingt Sportkleidung, die jedoch nicht dabei war, vorgeschrieben. Doch hier zeigte sich, dass Kameradschaft bei der Jugend großgeschrieben wird. Die Jugendfeuerwehr Sande half aus und verhinderte dass sich die Jugendfeuerwehr Soßmar frühzeitig wieder auf die gut 200 Kilometer langen Strecke nach Hause machen musste. Nach großer Erleichterung wurden das Kugelstoßen mit einer vorgegebenen Mindestweite (insgesamt mindestens 55 Meter) und der 1500-Meter-Staffellauf in 3:55 Minuten gemeistert. Auch der Gesamteindruck, den die Gruppe bot, und ihr Verhalten während der verschiedenen Prüfungen flossen in die Bewertung ein.
Beim Staffellauf gaben die einzelnen Läufer ihr Bestes.
Es war ein für die JF-Mitglieder, sowie auch für die Betreuer, ein langer, anstrengender aber auch erfolgreicher Tag und der Abschluss eines erfolgreichen Jahres. Als Lohn für die ganze Mühe gab es am Ende für die Bewerber Alexander Both, Timo Holland, Sören Strelau und Nils Druschba die Leistungsspange. Um die Leistungsspange zu bekommen, mussten die jungen Leute jedoch in einer Löschgruppe, bestehend aus neun Personen antreten. Dank den Füllern Tobias Rollet, Simon Pilarski, Frederik Behrens, Lukas Ingelmann (haben die LSP bereits) und Dominik Both (leider noch zu jung) war dieses kein Problem. Im feierlichen kleinen Rahmen bekamen alle erfolgreichen Bewerber des Tages ihre Leistungsspange. Und diese kamen aus 20 von zu Beginn 22 Jugendfeuerwehren.