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1920-1939
Die Inflationsjahre liessen den Jahresbeitrag von M 2,-- im Jahre 1921 auf M 300,--im Jahre 1923 emporschnellen. Das Jahr 1923 ist Zeuge einer bedeutsamen feuerwehrtechnischen Erfindung: Die ersten Minimax-Handfeuerloescher werden vorgefuehrt. Aber es tut sich noch mehr in den zwanziger Jahren: Fuer die Feuerwehren wird eine neue Einsatztaktik entwickelt. Im Jahre 1925 informiert Kreisbrandmeister Busse die Wehr ueber die in Aussicht genommene Bildung eines "Stosstrupps" (des heutigen Angrifftrupps). Bald darauf erscheint eine neue uebungsordnung fuer die Wehren; sie wird am 31.5.1926 waehrend des Feuerwehr-Verbandstages in Hohenhameln erstmalig vorgefuehrt. Am 18.3.1928 wird der heutige Bartelssche Hof Im Winkel 9 von einem Grossbrand heimgesucht: Scheune und Stall brennen total nieder, das Wohnhaus brennt aus. Ein Pferd, ein Hund und 120 Huehner werden Opfer der Flammen. Dieser Brand deckt auf, dass die Wehr zahlenmaessig einfach nicht stark genug ist. Auf der Generalversammlung von 1929 trifft man Massnahmen zur Vergroesserung der Wehr und zur schnellen Alarmierung in schlimmen Notfaellen. 1931 tritt man an die Gemeinde zwecks Anschaffung einer kleinen Sirene heran. Aber die Zeiten sind schlecht, die Sirene kann nicht beschafft werden. Das Stiftungsfest 1931 faellt aus, das ist etwas Neues und bisher noch nie Dagewesenes. Auch 1932 sieht man sich nicht imstande, ein Stiftungsfest zu feiern; es wird abermals wegen "...der schweren wirtschaftlichen Lage" abgesagt. Der Kamerad K. Flentge, der unverschuldet in Not geraten ist, wird aus der Feuerwehrkasse mit 15 Mark unterstuetzt. Bald bessert sich die wirtschaftliche Situation, aber neue Massnahmen jagen den Feuerwehrleuten Schrecken ein: Die Wehr wird im Zuge der ‚Gleichschaltung' im Dritten Reich in einen "Feuerwehrverein" umgewandelt, welcher der Polizei(!) nachgeordnet ist. Auf der Generalversammlung am 22.4.1934 werden Anweisungen zum richtigen Verhalten bei Bomben und Gasangriffen verlesen. Diese Eintragung ins Protokollbuch belegt eindeutig, dass die neuen Machthaber schon sehr frueh an Krieg gedacht haben und langfristig auch die Feuerwehren auf entsprechende Einsaetze vorbereiten wollten. Der Feuerwehrhauptmann muss sich jetzt ebenfalls "Fuehrer" nennen. Zwischendurch gibt es einen Lichtblick: Am 18.12.1937 haelt die erste Motorspritze Einzug in Sossmar. Der Kriegsausbruch 1939 laesst zunaechst keine besonderen Eintraege im Protokollbuch zurueck, dann aber geht es Schlag auf Schlag: