„Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“, so lautet immer öfter das Alarmstichwort bei Feuerwehreinsätzen.
Anlass für Hohenhamelns Ortsbrandmeister Lars Kunz diesem Thema ein ganzes Ausbildungswochenende zu widmen. 
bung4 Foto:Feuerwehr
Einsatz des Rettungszylinders

 

geschrieben von Heinrich Boes  
Neue Sicherheitstechniken in den Autos stellen die Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Autos mit Seitenaufprallschutz lassen sich mit den Rettungsscheren der ersten Generation nicht mehr so einfach „knacken“. Ebenfalls problematisch sind nicht ausgelöste Airbags, von denen mittlerweile mehr als zehn in den Fahrzeugen versteckt sind. Bei unsachgemäßer Arbeit können diese sehr schnell den Verletzten und den Helfern im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren fliegen. Diese Themen wurden am ersten Abend ausführlich besprochen.

Am nächsten Tag stand die Praxis im Vordergrund. Schwerpunkt war die Sicherung eines verunfallten Fahrzeugs. „Sobald ein Auto angehoben oder tragende Teile durchtrennt werden, darf es nicht plötzlich wegrollen oder wegrutschen“, so Kunz. Ein wirksames Mittel ist z. B. die Ventile zu entfernen um so die Luft aus den Reifen zu lassen. Sehr effektiv sind auch die in der Höhe flexiblen Unterlegkeile, die seit Kurzem auf dem Rüstwagen vorhanden sind. (das sind die schwarzgelben Teile auf dem Bild). Ebenfalls neu ist der Rettungszylinder, mit dessen Hilfe der Fußraum erweitert werden kann, um Fahrer aus ihrer misslichen Situation befreien können.

 

Bei einem verunglückten Fahrzeug besteht jederzeit die Gefahr, dass es in Flammen aufgeht. Deshalb gehört zu einem Hilfeleistungseinsatz immer die Bereitstellung von Löschgeräten. Auch dieses war Bestandteil des Ausbildungswochenendes.
Zusätzlich wurde die Absicherung einer Schadensstelle geübt, damit aus einem Unfall nicht zwei werden.


Sowohl der Ortsbrandmeister als auch die 27 Teilnehmer waren mit dieser Art der Ausbildung sehr zufrieden. Es gab allen das Gefühl, noch besser auf Einsätze dieser Art vorbereitet zu sein. Besonders auch in Hinblick auf die Tatsache, dass in Hohenhameln der Rüstwagen des Landkreises Peine stationiert ist, der über die Gemeindegrenze eingesetzt wird.


Zum Abschluss gab es eine nette Geste der Amerika AG der Realschule, die auf dem Bauhof Autos wusch. Gegen eine Spende nahm man sich der Feuerwehrautos an, die in strahlenden Rot wieder in die Garagen fuhren.

Die Übungsfahrzeuge hatte die Fa. Bicer zur Verfügung gestellt, die auch die anschließende fachgerechte Entsorgung übernahm.