Seit Anfang Juli 2010 kann die Ortsfeuerwehr Hohenhameln auf ein Navigationsgerät im Tanklöschfahrzeug zurückgreifen, das die nächstgelegenen Hydranten und Wasserentnahmestellen als Point of Interest (POI) auf dem Weg zum Einsatz anzeigt.
Durch einen Bericht in einer Feuerwehr-Fachzeitschrift auf den Gebrauch eines Navigationsgerätes zur Hydrantenlokalisierung aufmerksam geworden, führten entsprechende Recherchen im Internet zu einem Kontakt zum Funkwart der Freiwilligen Feuerwehr Altenholz, der bereitwillig Auskunft über benötigte Technik und Programme gab.
Nach kurzer Diskussion im Ortskommando über Für und Wider eines solchen Systems wurde kurzerhand beschlossen ein einfaches und günstiges Navigationsgerät (Navi) aus Eigenmitteln anzuschaffen, die benötigten Programme (Google Earth, Tyre) hingegen sind kostenfrei im Internet verfügbar.
In einem ersten Schritt wurden vorab die in der Ortswehr vorhandenen Lagedaten der Hydranten aus "Papierlisten" online im Programm GOOGLE EARTH eingepflegt und sollten danachin über das Programm TYRE in das Navi übertragen werden (KML/KMZ → OV2).
Bevor es jedoch dazu kam, nahm der Kamerad und AGT-Wart T. Heinzelmann Kontakt zum verantwortlichen Wasserverband Peine auf, der gerade dabei war eine Geocodierung des Wasserversorgungs- und Hydrantennetzes abzuschließen. Nach kurzer Schilderung des geplanten Vorhabens wurden vom Wasserverband sowohl digitale Netzkarten im DXF-Format als auch die exportierten Hydrantenkoordinaten im Gauss-Krüger-Format für die gesamte Gemeinde Hohenhameln zur Verfügung gestellt.
Das Problem der Transformation der speziell im Liegenschaftskataster noch gängigen Gauss-Krüger-Koordinaten in Google Earth kompatible geographische Koordinaten (DHDN90 → ETRS89) war die größte Herausforderung, konnte aber mit einer eingeschränkten Testversion des Programms TRANSDAT und entsprechender NTv2-Gitterdatei BeTA2007 gelöst werden, das die Lagedaten der Hydranten mit einer Genauigkeit von ±0,5 m ausgibt.
Das weitere Vorgehen mittels Google Earth und Tyre entspricht der weiter oben gegebenen Beschreibung. Nach ausgiebigen Probeläufen und Tauglichkeitstest ist geplant weitere POIs (z.B. Standorte von Windkraftanlagen, Forstrettungspunkte, etc.) dem Navi hinzuzufügen.
Selbstverständlich kann das Navigationsgerät neben diesen Handreichungen für den Einsatzleiter auch weiterhin zur "normalen" Routennavigation genutzt werden, was speziell für die überörtliche Hilfeleistung auch im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft West des LK Peine (Fachzug Technische Hilfeleistung) interessant sein dürfte.
Weitere Details oder Hilfestellungen beim Erstellen eigener Hydranten-POIs können gerne erfragt werden.